die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg kritisiert Argo Konzert als Veranstalter von Rock im Park für die Entscheidung, am Konzert der Metalband Pantera trotz vielfältiger Proteste festzuhalten.
„Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen, eine Band bei Rock im Park spielen zu lassen, deren Frontmann sich in der Vergangenheit mehrfach rassistisch und rechtsextrem geäußert bzw. verhalten hat. Der vermeintliche Versuch einer Entschuldigung des Sängers Phil Anselmo ist nicht glaubwürdig.
Die Erklärung von Argo Konzert ‚viele Fans freuen sich auf die langersehnte Rückkehr dieser Band‘ ist mehr als befremdlich. Damit stellt sich der Veranstalter ins demokratische Abseits“, so Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz.
Rock im Park findet traditionsgemäß auf dem Gelände des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes statt, dem Ort der Täter. In Nürnberg wird daher besonderer Wert auf einen sensiblen Umgang mit diesem Ort gelegt. Wie sich in der Vergangenheit zeigte, wird er trotzdem immer wieder von der extremen Rechten missbraucht, was sich beispielsweise am Fackelmarsch der NPD vor einigen Jahren zeigte.
In einer Stadt mit einer solch dunklen Vergangenheit wie Nürnberg, die sich zukunftsweisend Stadt des Friedens und der Menschenrechte nennt, muss daher besonders genau hingesehen werden.
„Dieses Gelände darf nie wieder Bühne für rechtsextreme und rassistische Hetze werden. Gerade vor dem Hintergrund der kulturellen Erschließung des Geländes müssen alle Akteur*innen genau hinsehen, was dort gesprochen, entworfen, und gesungen wird. Es reicht nicht aus, dass eine Band „nur“ vertraglich unterschreibt, gegen Rassismus zu sein, wenn deren Verhalten bei Konzerten das Gegenteil vermuten lässt. Wir erwarten außerdem, dass die anderen Bands von Rock im Park Druck auf den Veranstalter machen, sich eindeutig positionieren und klarmachen, nicht auf denselben Bühnen zu spielen wie Künstler*innen, die rassistisch und rechtsextrem in Erscheinung getreten sind. Auch die Sponsor*innen von Rock im Park fordern wir auf, sich deutlich zu positionieren.
Es wäre aus meiner Sicht zudem sinnvoll, das gesamte Gelände mit einer „Bannmeile ohne Hass und Menschenfeindlichkeit“ zu belegen. Auf dem Gelände befinden sich u. a. das Max- Morlock-Stadion, die Messe Nürnberg, die Meistersingerhalle und wie vom Stadtrat beschlossen zukünftig das Ausweichquartier des Opernhauses sowie neue Räume für Kultur. Auch darum sollten alle rechtlichen Möglichkeiten für eine demokratische „Bannmeile“ von der Stadt Nürnberg ausgeschöpft werden“, erklärt Doll.
„Wenn der Veranstalter Argo Konzert weiterhin an dem Konzert von Pantera festhalten sollte, stellt sich für die Allianz auch die Frage, ob dieser Veranstalter noch der richtige Partner für die Stadt des Friedens und der Menschenrechte sein kann“, so Stephan Doll abschießend.